Zuhause arbeiten: Bleibt das jetzt?
Menschen, 9. Juli 2021, Peter Rüegg
Bildquelle: energis
Was habe ich schon mit Freunden und Bekannten über Vor- und Nachteile von Homeoffice diskutiert! Kaum jemand hatte durchwegs Freude am digitalen Arbeitsplatz zu Hause.
Aber eben: Homeoffice sei Dank war vielen von uns eine geregelte Arbeit mitten in einer Krise möglich. Homeoffice hat funktioniert.
Die Frage ist: Was wird davon bleiben? Wie sieht dein Arbeitsplatz von morgen aus?
Ein Ort, ein Treffpunkt
Flexibel wird er sein. Am typischen Arbeitsplatz im Dienstleistungssektor wirst du räumlich und zeitlich flexibel sein. Dein fest installierter Arbeitsplatz könnte jetzt definitiv ein Auslaufmodell sein. Ein eigenes Büro mit Sessel, Doppelbildschirmen, Drucker, Bilder an der Wand und Büropflanzen – das wird wohl eher die Ausnahme als die Regel sein.
Es wird natürlich weiterhin um das Zusammenarbeiten von Menschen gehen. Ob sie zuhause oder am Arbeitsplatz am produktivsten sind, hängt vom einzelnen Menschen ab. Die Zusammenkunft vor Ort wird jedoch immer nötig sein. Ein Treffpunkt ist zentral.
Dein zukünftiger Arbeitsplatz wird dies bieten: einen physischen Ort der Kommunikation, des persönlichen Austausches, einen Raum für geplante oder eben auch zufällige Begegnungen. Dies können speziell eingerichtete Sitzungs- oder Aufenthaltsräume sein.
Hier triffst du Kolleginnen und Kollegen, um gemeinsam zu diskutieren, an Projekten zu arbeiten, Fälle zu besprechen, zu visualisieren oder Varianten durchzuspielen.
Technische Einrichtung
Solche «Treffpunkt-Orte» werden technisch so ausgerüstet sein, dass die Verbindung zwischen Arbeitnehmenden zuhause und jenen im Büro leicht fällt. Integrierte Kameras, sensible Mikrophone, Lautsprecher, stabile, schnelle Verbindungen, sichere Cloud-Umgebungen sind Stichworte. Solche Räume und die Kommunikationstechnik werden helfen, die räumlich getrennten Mitarbeitenden zu verbinden. Alle sollen mitreden und gleichwertig dazugehören können.
Teams
An den digitalen Arbeitsplätzen wird es eher die Regel als die Ausnahme sein, dass Mitarbeitende fast ausschliesslich virtuell zusammenarbeiten. Es wird häufiger vorkommen, dass Teams kurzfristig zusammengestellt und Mitarbeitende flexibel angestellt sind.
Für dich wird normal sein, Kolleginnen und Kollegen überhaupt nie persönlich gegenüberzustehen. Homeoffice gibt Arbeitgebern eine grössere Reichweite, wenn sie Fachkräfte suchen. Mitarbeitende werden viel längere Arbeitswege in Kauf nehmen, wenn sie nur gelegentlich anreisen müssen.
Arbeitsteilung
Ob Frauen und Männer gleich stark von den Chancen des flexiblen Arbeitens profitieren, darin sind sich Expertinnen und Experten noch uneinig. Homeoffice soll jedenfalls die Nachfrage nach Teilzeitarbeitsplätzen verstärken – bei Frauen und bei Männern.
Und wenn Kinder zu betreuen sind? Arbeit und Familie zu vereinbaren, sei in der Corona-Krise vor allem für Frauen schwieriger gewesen, sagen die einen. Männer hätten erst durch Homeoffice erfahren, dass eine Vereinbarkeit durch flexible Arbeitszeiten möglich ist, sagen andere.
Dass Arbeit und Privatleben zunehmend verschmelzen, gilt jedoch für beide Geschlechter.