Angenommen, du bist Immobilien-Bewirtschafter/-in bei einer Liegenschaftsverwaltung. Zu deinem Portfolio gehört ein Mehrfamilienhaus.

Welche Interessen vertrittst du wann?

Du bewegst dich ja immer im Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der Eigentümer, der Dienstleister, der Mieter und deines eigenen Arbeitgebers.

Was bewegt die Mieterinnen und Mieter?

Für die Mieterinnen und Mieter bleiben auch 2024 die Kosten das grosse Thema. Zwar ist die Teuerung in der Schweiz geringer als im umliegenden Ausland. Doch die finanzielle Belastung durch die steigende Preise bereitet vielen Sorgen.

Für viele Haushalte ist die Miete im April 2024 gestiegen. Dies, nachdem schon die Energie- oder Nebenkosten bereits in die Höhe geschnellt waren.

Ursache war der 2. Dezember 2023, als ein Kompass in eine neue Richtung ausschlug: nach oben. Der hypothekarische Referenzzinssatz stieg von 1,5 Prozent auf 1,75 Prozent.

Bleibt er stabil?

Der hypothekarische Referenzzinssatz entscheidet, wie sich die Mieten entwickeln. Seit 2008 ist er stetig gesunken. Daran hat man sich gut gewöhnt. Dass er nun plötzlich wieder nach oben zeigt, ist neu.

Zwar hat er sich im März 2024 nicht bewegt und ist auf dem gleichen Stand wie im Advent. Aber ob im Juni oder im September der nächste Schritt folgt, ist ungewiss. So bleibt für manche Mieterinnen und Mieter die Sorge, ob die nächste Mietzinsanpassung bereits 2024 kommt.

Was kann ich mir leisten?

Hinzu kommt die aktuelle Wohnungsknappheit, vor allem in Städten. Sie dürfte es vielen Miethaushalten nicht leicht machen, ihre Wohnung zu kündigen. Denn die bange Frage bleibt: Kann ich mir eine vergleichbare ausgeschriebene Wohnung leisten?

Der Autor

Nicholas Müller

Bildungsgangleiter

nicholas.mueller@bwzofingen.ch