Besser lesen lernen mit Microsoft 365
Informatik, 11. November 2021, Patrick Scheppler
Besser lesen lernen mit künstlicher Intelligenz und Spracherkennung: Das neue Tool «Leseverständnis» in der Microsoft-365-Palette unterstützt sowohl die Lernenden als auch Lehrpersonen. Wir stellen das Tool an der Swissdidac vom 22.-24. November vor.
PISA 2018 hat gezeigt, dass in der Schweiz 24 Prozent der Sekundarschülerinnen und -schüler die vorgegebenen Mindestkompetenzen im Lesen nicht erreichten.
Jugendliche mit Migrationshintergrund, in deren Familien nicht Deutsch gesprochen wird und die zu einem guten Anteil aus bildungsfernen Haushalten stammen, zeigen statistisch signifikant schlechtere Leseleistungen als Jugendliche mit Deutsch als Erstsprache.
Das Lautleseverfahren hat sich in den Klassen 2 bis 8 als wirksames Mittel zur Förderung von Leseflüssigkeit erwiesen. [1]
Das neue Tool
«Leseverständnis» ist ein neues, kostenloses Tool in der Microsoft-365-Palette, das den Redefluss von Lernenden visualisieren kann. Das Tool arbeitet mit den neuesten Erkenntnissen von künstlicher Intelligenz und Spracherkennung. Werden mehrere Leseverständnis-Aufgaben durchs Jahr hindurch aufgezeichnet, so kann die Lehrperson die Lesefortschritte der Lernenden sowohl grafisch, quantitativ, als
auch qualitativ verfolgen. Der Lehrperson bleibt mehr Zeit für die Lernenden, sie muss weniger Zeit mit der Datenanalyse verbringen.
Die optionale Videoaufnahme während des Lesens kann der Lehrperson wertvolle Hinweise geben, zum Beispiel ob die Lernenden den Text verstehen oder ob sie abgelenkt sind.
Das Tool ermöglicht auch den Eltern, den Fortschritt beim Lesen ihrer Kinder zu verfolgen.
Vorlesen an einem ruhigen Ort
Das Vorlesen vor der ganzen Klasse kann für Lernende beschämend sein. Auch das Vorlesen vor einer Lehrperson kann Lernende beim Redefluss stören. Mit dem Leseverständnis-Tool von Microsoft 365 ist es möglich, dass die Lernenden an einem ruhigen Ort zu einer für sie optimalen Zeit einen Text vorlesen können – sei es zuhause als Hausaufgabe, sei es in der Schule in einem separaten Raum.
Die Lehrperson kann das Leseverständnis ohne Stress und Druck zu einer für sie geeigneten Zeit bewerten und erhält dabei vom Tool Unterstützung.
Das Leseverständnis-Tool ist nicht nur für die Primarschule gedacht. Es lässt sich auch einsetzen:
- im Fremdsprachen-Unterricht oder im Deutsch als Zusatz (DaZ)-Unterricht,
- in der Erwachsenenbildung,
- in der Sekundarstufe II,
- in Alphabetisierungskursen [2] .
Webinar SwissDidac 2021 Wir stellen das Tool an der Bildungsfachmesse Swissdidac 2021 in einem Webinar kurz vor: Montag, 22. November 2021, 12.00 Uhr.
Zwei Bilder des Leseverständnis-Tools:
So sieht die Lehrperson das Resultat einer Leseverständnis-Aufgabe.
So kann die Lehrperson den Lesefortschritt über mehrere Wochen verfolgen.
[1] Quelle: Lernen und Lernstörungen (2021), 10, pp. 231-243 https://doi.org/10.1024/2235-0977/a000349.© 2021Hogrefe AG
[2] Rund 10 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz haben grundlegende Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben; Stand 2018, gemäss https://www.sbfi.admin.ch/sbfi/de/home/aktuell/medienmitteilungen.msg-id-85009.html)
Der Autor
Patrick Scheppler
Weiterbildung Zofingen AG, Informatik-Lehrperson und M365-Specialist