Führen im Home-Office – Teil 2
Leadership, 25. Januar 2022, Andreas Knecht
Viele Führungspersonen leiten seit Wochen ausschliesslich virtuelle Teams. Die Arbeit im Home Office ist anspruchsvoll, für Führungspersonen genauso wie für Team-Mitglieder. Was musst du bedenken? Welche Trends könnte die Epidemie begünstigt haben?
Ziele smart formulieren
Dir fehlt der persönliche Kontakt zu deinen Team-Mitgliedern. Klare und gut verständliche Ziele helfen dir und dem Team, gute Ergebnisse zu liefern. Halte dich also an die SMART-Formel, wenn du Ziele formulierst*. Arbeite weniger mit Arbeitsaufträgen.
Delegieren statt beauftragen
Lass Team-Mitglieder im Home-Office ganze Arbeitsgebiete bearbeiten statt nur Teilaufgaben.
«Hi-Fi» im Einsatz
In deinem Team tretet ihr über digitale Medien wie Microsoft Teams, Skype, Zoom miteinander in Kontakt. Der persönliche Kontakt entfällt. Damit die Online-Kontakte reibungslos verlaufen, braucht es gute technische Voraussetzungen. Neben einem PC/Laptop mit integrierter Kamera kommt aus tontechnischen Gründen ein Headset zum Einsatz. Beim gemeinsamen Bearbeiten von Dokumenten oder Entwickeln von Konzepten helfen ein zweiter Bildschirm und eine externe Kamera. Diese kann als Visualizer zum Einsatz kommen.
Welche Trends sind nach der Corona-Krise zu erwarten?
- Home Office wird einen höheren Stellenwert haben. Das Modell «ein Arbeitsplatz – eine Mitarbeiterin» gehört dort, wo Home Office möglich ist, wohl der Vergangenheit an.
- Selbständiges Arbeiten und zielführender Medieneinsatz sind Fähigkeiten, die in Zukunft vermehrt gefragt sind.
- Eine funktionierende Vertrauensbasis zwischen Führungsperson und Mitarbeitenden sowie unter Mitarbeitenden ist unerlässlich.
- Die Rolle der Führungspersonen wird anspruchsvoller:
– möglichst schneller Vertrauensaufbau
– situative Führung
– Mitarbeitende müssen so entwickelt werden, dass sie an einer möglichst langen Leine geführt werden können. - Die Führungsperson sorgt mit regelmässigen informellen Anlässen für eine gute soziale Vernetzung aller Beteiligten. Solche Anlässe werden sowohl auf Team- als auch auf Abteilungs- und Firmenebene durchgeführt. Dies, um den Anschluss zwischen den Teams und der Firmenorganisation sicherzustellen.
- Die firmeninterne IT bekommt eine andere Gewichtung: technischer Support im Home-Office.
- Regelmässige Standortmeetings- und Zielkontrollen werden noch wichtiger.
- Trotz allem gibt es Meetings/Besprechungen, die nicht im virtuellen Rahmen durchgeführt werden sollten: Personalbeurteilungsgespräche, Mitarbeitenden-Jahresgespräche, Kündigungsgespräche und Bewerbungsinterviews.
*SMART-Formel: Ziele sind so formuliert, dass sie spezifisch, messbar, akzeptiert und realistisch sowie terminiert sind.
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Die Autoren
Andreas Knecht
Peter Rüegg